Schwert:
Schwerter sind Waffen, die vornehmlich schneidend und stechend genutzt wurden. Die Größe der stets beidseitig geschliffenen Klinge variierte ebenso wie ihre Form im Laufe der Jahrhunderte. Bei uns kommt hauptsächlich das frühmittelalterliche Wikingerschwert (auch als Breitschwert bekannt) zum Einsatz, das sich in seiner Optik relativ stark von späteren Schwertmodellen unterscheidet.
Die Länge der Klinge liegt meist zwischen 50cm und 70cm und die Parierstange kann im Vergleich zu den Schwertern späterer Jahrhunderte nur als sehr kurz bezeichnet werden. Um das, bedingt durch die damaligen Herstellungsmethoden relativ hohe Gewicht der Klinge auszugleichen, findet sich auch meist ein relativ großer Knauf am Heft der Waffe.
Die bei uns verwendeten Repliken bestehen aus geschmiedetem Stahl und wiegen ca. 1000 bis 1500g. Die Schlagkanten sind in Übereinstimmung mit dem Blankwaffengesetz mindestens 3mm dick und auch die Spitze ist stumpf ausgearbeitet (sie entspricht in etwa der Rundung einer 2€ Münze)
Einhändige Axt:
Seit Anbeginn der Zeit war die Axt ein häufiger Anblick auf den Schlachtfeldern der Welt. Ihr größter Vorteil war wohl, dass ihre Herstellung zum einen relativ wenig teures Metall benötigte und zum anderen relativ einfach war. Da es sich bei ihr außerdem um ein Werkzeug des täglichen Lebens handelte, konnte auch der Großteil der ärmeren Bevölkerung zumindest rudimentär damit umgehen.
Von der Funktion her haben alle Äxte, egal wie lang oder schwer, nur eine grundlegende Funktion: möglichst viel Wucht auf eine relativ kleine Fläche zu konzentrieren. Natürlich entwickelten sich neben den Arbeitsäxten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Axtköpfe, die speziell für den Kampf optimiert worden waren. Beispiele wären hier Äxte mit gezogenem Blatt (Bartaxt) oder Varianten, die zusätzlich zum Blatt noch mit einem Hammerkopf ausgestattet wurden.
Wir halten uns hier wiederum an Repliken frühmittelalterlicher Kampfäxte. Längenmäßig liegen sie zwischen 60 und 90cm und das Gewicht liegt zwischen 500 und 800g. Die beliebteste Form ist die Bartaxt, da sie neben ihrer Eignung zum Hieb auch die Möglichkeit bietet, den gegnerischen Schild aufzureißen. Grundsätzlich sind aber alle einhändigen Axtvarianten erlaubt, solange sie sicher führbar sind.
Sax/Schwertsax:
Den frühmittelalterlichen Sax kann man sich am ehesten als Vorgänger der modernen Machete vorstellen. Eigentlich als Werkzeug konzipiert, besteht der Sax aus einer relativ kopflastigen Klinge, die an der Vorderseite komplett und am Rücken nur im oberen Drittel scharf geschliffen ist. Hauptsächlich dafür gedacht gegen Holz, Gestrüpp oder Schlachtvieh eingesetzt zu werden, kommt der Sax nicht an die Länge eines Schwertes heran (ca. zwischen 30 und 50cm Klingenlänge). Allerdings existieren auch Funde von anderthalbseitig geschliffenen Klingen, die mit Parierstangen und Knäufen ausgestattet wurden. Diese Hybriden werden dann als Schwertsax bezeichnet. Sie sind meist ein gutes Stück länger und auch schlanker als ihre Verwandten, wodurch sie ihre Eignung als Werkzeug natürlich größtenteils einbüßen.
Bei uns kommen sowohl klassische Saxe als auch Schwertsaxe zum Einsatz. Aufgrund der historisch gesehen großen Verbreitung dieses „Arbeitsmessers“ gibt es eine große Bandbreite an verschiedenen Klingenformen und -typen, bei der jeder das richtige Modell für sich finden kann. Wie oben erwähnt sind Saxe kürzer als reguläre Schwerter und auch wesentlich kopflastiger. Das Gewicht kann je nach Größe und Form zwischen 500 und ca. 1200g variieren.
Säbel:
Der Säbel stammt ursprünglich aus dem indo-persischen Raum, erlangte aber speziell in Osteuropa große Beliebtheit. Von der Konzeption her in erster Linie eine Reiterwaffe, hielt er sich als Seitenwaffe bis in den ersten Weltkrieg hinein.
Im Gegensatz zum Schwert weist der Säbel eine gekrümmte Klinge auf, die das Schneideverhalten stark verbessert und so speziell bei leicht- oder ungerüsteten Gegnern schnell verheerende Verletzungen verursacht. Dafür stößt diese Waffe bei schwerer gepanzerten Gegnern schnell an ihre Grenzen, da es die relativ schmale Klinge nicht mit der panzerbrechenden Wirkung eines Schwertes aufnehmen kann. Dafür erlaubt der Säbel einen sehr fließenden Kampfstil, der sich stark auf Schnitte konzentriert, obwohl natürlich auch Hiebe und Stiche gut möglich sind.
Die Klingenlänge des Säbels variiert sehr stark, je nachdem ob er für den Einsatz vom Boden oder vom Pferderücken aus gedacht ist. Von 60 bis hin zu über 90cm ist alles möglich, wobei er vom Gewicht her normalerweise ein wenig leichter ist als ein gleichlanges Schwert.
Die bei uns verwendeten Säbel sind Repliken von Klingen aus dem Raum des heutigen Russlands. Die Klingen sind schmaler als die eines Breitschwerts und die Waffe insgesamt auch etwas leichter. Bedingt durch die andere Bauart der Waffe ergibt sich ein Kampfstil, der sich von dem eines Schwertkämpfers unterscheidet.
Speer:
Der Speer ist so ziemlich die älteste Waffe der Menschheit. Der älteste Fund wird auf über 400.000 Jahre datiert. Vom Aufbau her hat er sich seit damals nicht verändert: ein langer Stock mit einer Spitze dran. Ob diese nun aus feuergehärtetem Holz, Knochen, Stein oder Stahl besteht, ist dabei eher zweitrangig. Bis zum Aufkommen von Feuerwaffen (Kanonen, Musketen) auf dem Schlachtfeld, war der Speer die häufigste Waffengattung. Und selbst in den folgenden Jahrhunderten fand er noch in Form der Pike Verwendung.
Grundsätzlich ist der Speer die perfekte Waffe um ein Heer damit auszustatten. Günstig in der Herstellung, schnell ersetzbar und einfach im Transport. In einer gut gedrillten Formation oder in der zweiten Reihe eines Schildwalles eingesetzt, können Speerkämpfer ein schier unüberwindliches Hindernis bieten und sind auch als einzige Nahkampfwaffe in der Lage einer Kavallerieattacke Paroli zu bieten.
Die Länge des Speeres ist, je nach Einsatz, großen Schwankungen unterworfen. Von etwa zwei Meter langen Vertretern, die leicht genug waren um mit einer Hand geführt zu werden, bis hin zu den bis zu sieben Metern langen Sarissen der Makedonier ist alles möglich. Auch gab es Speere, die speziell für den Wurf optimiert waren, wie etwa die Pila der römischen Legionen.
Bei uns finden zwei Arten von Speeren Verwendung: zum einen haben wir den klassischen Speer mit einer Länge von 2,60–3,00m, der einen relativ massiven Schaft und eine lange, ausgearbeitete Spitze aufweist. Diese Waffe wird mit beiden Händen, aus der zweiten Reihe geführt. Zur Verteidigung im Nahkampf führen unsere Speerkämpfer außerdem noch kurze Dolche oder Saxe bei sich. Die zweite Gattung ist der Einhandspeer, der mit einem 2,00m langen, relativ dünnen Schaft und einer leichten Spitze mit einer Hand führbar ist und es dem Träger erlaubt, gleichzeitig noch einen Schild zu führen.
Langaxt (Dänenaxt):
Die Langaxt (auch Daneaxt oder Dänenaxt genannt) besteht aus einem etwa zwei Meter langen Schaft mit einem einschneidigen, gebogenen Blatt (Klinge). Das Axtblatt ist so geformt, dass es als Schildhaken fungieren kann, mit dem man den Schild des Gegners festhalten oder wegreißen kann. An der nach vorn zeigenden Seite des Blattes ist die Schneide verlängert. Diese Verlängerung sichert bei einem Hieb das Eindringen ins Ziel. Das Blatt ist mit einem Auge am Schaft befestigt.
Die Dänenaxt wurde ursprünglich von den dänischen Wikingern eingeführt, verbreitete sich jedoch schnell über ganz Skandinavien, England und Russland.
Die bei uns verwendeten Daneäxte entsprechen im Allgemeinen der oben genannten Beschreibung. Das Kopfgewicht des Blattes liegt bei etwa 300–500g, die Schaftlänge bei 1,80 bis 2,00 Metern. Aufgrund ihrer Bauart kann sie natürlich sowohl zum Hieb, als auch zum Stich eingesetzt werden.
Schild:
Die Verwendung einer einhändigen Waffe ermöglicht es ein Schild zu führen. Die bei uns vorherrschende Schildform ist der Rundschild. Es besteht aus einer runden Holzplatte, über einem Loch in der Mitte ist auf der Innenseite der Griff und auf der Außenseite der metallische Schildbuckel angebracht, welcher die Hand vor Schlägen schützt.
Rundschilde gab es in verschiedenen Größen von 30cm bis über 1 Meter Durchmesser. In der Schlacht wurden Linienschilde mit größerem Durchmesser verwendet, um den gesamten Körper zu schützen. Je nach Kampfstil kann es nötig sein, einen kleineren Durchmesser zu wählen.
Es gilt: je kleiner der Schild, desto leichter ist dieser, jedoch muss man schneller und wendiger sein, um sich vor einem Treffer zu schützen. Der kleinste Vertreter ist der Buckler, mit teilweise unter 30cm Durchmessern, der aber nur als Duellschild oder als Ergänzung zur Seitenwaffe eines Speerkämpfers Sinn macht.